40 Jahre Varroa! Und noch kein Ende

Situation im Frühling 2023 – Ein aktueller Erfahrungsbericht aus drei verschiedenen Behandlungsmethoden zur Bekämpfung der Varroamilbe.

Biene mit Varroa-Milbe (Foto: shutterstock/Efisko Aleksandr)

Die Frühjahrsentwicklung im Jahr 2022 war sehr gut, die Bienen starteten in ein „normales“ Bienenjahr. Die Frühtracht war sehr schön, die erste Ernte gut. Jedoch war die Witterung im Juni nicht mehr so ideal, um eine schöne Spättracht zu ernten. Wald und Linde setzten aus und die Hitze des Hochsommers ließ auch kaum Sonnenblume und andere Spättrachten zu. Einige Imker übersahen dabei, dass sich die Varroamilbe im Frühling 2022 prächtig vermehren konnte. Deshalb hört man jetzt schon aus vielen Ecken und Enden von massiven Ausfällen der Bienenvölker. Es zeigt sich deutlich: Ein Varroa-Bekämpfungskonzept darf sich nicht darauf verlassen, nach der Ernte und im Hochwinter etwas gegen die Milbe zu unternehmen, es muss ein ganzjähriges Konzept umgesetzt werden! Bevor wir auf Strategien zur Bekämpfung eingehen, wollen wir uns die Milbe genauer ansehen. Nur wenn wir die Milbe richtig verstanden haben, können wir wissen, wie wir gegen sie anzugehen haben.

Lebensweise der Milbe

Die Varroamilbe hat zwei wesentliche Lebensphasen. In der phoretischen Phase befindet sich die Milbe auf der erwachsenen (adulten) Biene. Sie lässt sich mit den Bienen herumtragen und fliegt sogar mit Sammelbienen zum Sammelflug aus. Wenn sie die Gelegenheit hat, über Blüten auf andere Bienen zu springen, macht sie das auch. Dann sieht sie nicht nur eine neue Welt, sondern auch einen neuen Bienenstock. Das ist der Verbreitungsmechanismus der Milbe. So kann sie neue Opfer finden. Die Milbe ernährt sich in dieser Zeit nicht nur von der Hämolymphe (Bienenblut), sondern auch vom Fettkörper der Biene. Das ist ein großes Problem, weil der Fettkörper erforderlich ist, um die Langlebigkeit der Winterbiene zu erhalten. Im Sommer sind nur bis zu 30% der Milben in dieser phoretischen Phase. In der Zeit der Brutfreiheit befinden sich hingegen alle Milben in diesem Lebenszyklus. Das ist der Grund, warum Hyperthermie allein zur Milbenbehandlung nicht funktioniert, weil bei dieser Methode nur Milben in der Brut erreicht werden. Diese Erkenntnis ist für die Varroabekämpfung von großer Bedeutung. Ein Beispiel: Die totale Brutentnahme entfernt zwar 70% der Milben, die im Sommer in der Brut sitzen, weil sich aber 30% der Milben auf den Flugbienen befinden, ist eine Oxalsäurebehandlung während des Bienenflugs nicht wirksam. Es werden nur Milben erreicht, die gerade „zu Hause“ sind.

Weitere Themen des Artikels

  • Diagnose der Milbenbelastung
  • Bekämpfungskonzepte
  • Ein Vergleich der drei Methoden

>> Lesen Sie den vollständigen Artikel in der „Bienen aktuell“-Ausgabe 3/23.