„Vertuschung wäre eine Katastrophe“

Zwei Jugendliche mit einem Ziel vor Augen. Forschung im Bereich der pflanzensekundären Stoffe gegen Bienenkrankheiten. Mit ihrer ersten Entwicklung SP50 haben Lorenz Hinterplattner und Markus Bollwein auf sich aufmerksam gemacht. Doch das ist erst der Anfang…

Lorenz Hinterplattner (li.) und Markus Bollwein sind Forscher mit Leib und Seele. (Foto: HiveAnalytics OG)

Zwischen imkerlichem Weihnachtsgeschäft, dem Verkauf von Honig und Zivildienst bei Lorenz Hinterplattner und einer Unzahl an Aufgaben wie Website, Produktdesign und Buchhaltung für die HiveAnalytics OG bei Markus Bollwein, ist dennoch Zeit für dieses Interview. Zeit, die sich die beiden gerne für die Leserinnen und Leser der Bienenaktuell nehmen.

Großes Aufsehen hat die Entwicklung eures Bienenpflegemittels erregt. Aber wo hatte diese Idee ihren Ursprung?

Markus: Ich habe mit dieser Materie eigentlich gar nichts zu tun  gehabt. Der zündende Gedanke  kam von Lorenz, als wir beide  während unserer Schulzeit ein  Auslandspraktikum in Belgien  begonnen hatten. Wir forschten in  der Mikrobiologie, speziell eigentlich  Insektologie, machten Direktforschung  an Insekten und haben  dort im Labor mit verschiedenen  Keimen gearbeitet.  Lorenz: Weil mich die Imkerei  schon seit Jahren begleitet, dachte  ich, warum nicht im Bereich  der Bienen forschen. Es gibt viele  Bienenkrankheiten und ich habe  darüber nachgedacht, wo die Notwendigkeit  am größten ist. Gegen  Varroa gibt es bereits gute wirksame  und vor allem viele Mittel am  Markt, Viruserkrankungen sind  schwierig, weil man dagegen nicht  medikamentös vorgehen kann.  Deshalb kam mir der Faulbrut-Erreger  in den Sinn.  Unser Institutsleiter hat zugestimmt, war interessiert, weil in  diese Richtung noch nicht geforscht  wurde.

Ihr hattet also eine Idee und auch das OK für die Forschung – was kam dann? Wie beginnt man so ein Projekt?

Lorenz: Die Grundidee stand zwar,  aber wir mussten trotzdem darüber  nachdenken, wie wir das Ganze  angehen. Wollen wir im chemischen  oder biochemischen Bereich  forschen? Wir haben uns für die  biologische Variante entschieden.  Wir wollten Pflanzenstoffe testen,  die Pflanzen selbst zur Verteidigung  dienen. Man nennt sie  pflanzensekundäre Wirkstoffe, mit  90.000 haben wir angefangen…

>> Lesen Sie den vollständigen Artikel in der „Bienen aktuell“-Ausgabe 1/23.