Warum weder zu schwach noch zu stark gut ist

Beim Auswintern wird vieles kontrolliert und beurteilt, wie im Infoblock erläutert. Der Volksstärke wird ein eigener Bericht gewidmet.

Die zwei gegebenen Mittelwände (helle Rähmchen) werden binnen einer Woche ausgebaut und bebrütet. (Foto: Thomas Sprenger)

Beim ersten Öffnen werden Völker auf folgende Kriterien kontrolliert: Ist Arbeiterinnenbrut vorhanden? Gibt es eventuelle Krankheitszeichen? Wie ist die Volksstärke und ist das dafür vorhandene Futter ausreichend? In einem durchschnittlich starken Volk (8 bis 11 Dadant-Waben) sollten sich mindestens 10, besser 15 Kilogramm Futter befinden. Das entspricht zwei bis vier verdeckelten Futterwaben (Dadant). Ja, es gibt auch Völker mit zu viel an Futter, dieses Problem lässt sich jedoch leichter beheben als umgekehrt. In diesem Fall werden Futterwaben vom Volk mit zu viel Futter in das Volk mit zu wenig Futter gehängt (ohne ansitzende Bienen!). Aus dem Volk mit zu wenig Futter kommt anstelle der vollen Futterwabe eine schwächer gefüllte Futterwabe oder eine Leerwabe. So kann annähernd ein Ausgleich erfolgen, diese Völker müssen während ihrer Entwicklung aber weiter beobachtet werden. Im Idealfall sind solche Eingriffe aber nicht nötig! Bei der Frühjahrskontrolle haben wir auch die einmalige Gelegenheit, alte Brutwaben an den Rand des Brutraumes oder hinter das Schied zu geben, um sie später auszusondern und einzuschmelzen. Diese dürfen während dieser Maßnahme nicht bebrütet sein (keine Eier, Larven etc.). Insgesamt sollte die Kontrolle des Volkes, inklusive Feststellung der Futterreserven und Verbringung von ein bis zwei alten Waben an den Rand, nicht länger als drei bis fünf Minuten benötigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Temperatur im Brutnest sehr wichtig ist und das Volk auf keinen Fall auskühlen darf! Überdies bringen wir durch unsere Arbeit eine Unordnung in das Bienenvolk, die es mühsam wieder korrigieren muss. Auch müssen wir stets auf übermäßige Gaben von Rauch verzichten, denn wir wollen unsere Bienen weder verschrecken noch ängstigen. Ein zu gut gemeinter Rauchstoß gibt außerdem ein falsches Bild über die Volksstärke ab. Der Smoker sollte nur bei Bedarf eingesetzt werden, sprich, wenn das Volk übermäßig sticht. Ansonsten verzichten wir komplett auf die Anwendung des Smokers.

Hier war der Imker zu spät dran, den Bienen Raum zu geben: Wildbau mit verdeckelter Brut! (Foto: Thomas Sprenger)

Weitere Themen des Artikels:

  • Was tun mit zu schwachen Völkern?
  • Probleme mit dem zu starken Volk
  • Natürliche Entwicklung ohne Reizfütterung
  • Gutes Monitoring für Züchtung/Selektion

>> Lesen Sie den vollständigen Artikel in der „Bienen aktuell“-Ausgabe 3/23.